10 Fragen an Fotokünstlerin Anja Manfredi


Fotografie als Lebenseinstellung: Bewegung, Körper, Ausdruck und Geste sowie das Schreiben mit Licht sind zentrale Themen, um die ihre künstlerische Arbeit und der Fokus ihres Objektivs kreist.

 

Sie wurden 2017 mit dem »Outstanding Artist Award« für künstlerische Fotografie vom Bundeskanzleramt ausgezeichnet. Was bedeutet das für Sie?
Es ist mir eine große Ehre, Freude und Bestätigung, dass ich diesen besonderen Preis für Fotografie erhalten habe – es war ein unglaublicher Energieschub! Mein Lieblingsmedium ist eben auch die analoge Fotografie. Es ist die andauernde Faszination daran, mit Licht zu ritzen, mit Licht zu schreiben, dieser Jetzt-Moment, der sich ins lichtempfindliche, fragile Material einschreibt
.

Können Sie Ihren Karriereweg ein wenig skizzieren?
In meiner Heimatstadt Lienz arbeitete ich anfänglich als Fotoassistentin bei einem kommerziellen Fotografen. Nach meinem Umzug nach Wien besuchte ich 1998/99 die Schule für künstlerische Fotografie unter der Leitung von Friedl Kubelka. Anschließend studierte ich an der Akademie der bildenden Künste und schloss mein Studium »Kunst und Fotografie« 2005 bei Eva Schlegel ab

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. Bald war klar, wo mein Ziel liegt: mit meiner künstlerischen Arbeit so etwas wie einen Bildatlas zu den Begriffen Körper, Ausdruck, Geste sowie zur Bewegung des Körpers zu erstellen, mit Rückgriffen auf historische Konzepte zeitgenössische Inszenierungen aufzubauen und nach dem Performativ des Körpers zu fragen.

Zeitgenössische künstlerische Fotografie in Österreich: Wo wird sie gezeigt, welche Chancen und Möglichkeiten sehen Sie?
An vielen Orten wird künstlerische Fotografie gezeigt, Camera Austria und Fotohof Salzburg sind etablierte Fotoinstitutionen. Des Weiteren möchte ich hier keine genauere Empfehlung abgeben, kann aber sagen: Es passiert viel, von Off-Spaces oder kleineren Galerien bis zu großen Museen

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. Es geht letztlich darum, ein von Moden oder Trends unabhängiges, eigenständiges Werk zu entwickeln. Die Herausforderung ist es, den eigenen Weg zu finden und dabei authentisch zu sein.

Was macht Lust auf Ihre Kunst?
Hoffentlich die Arbeit selbst! Die Arbeiten wirken formal, bildnerisch und ästhetisch, aber auch die Ebenen der Reflexion und theoretischen Auseinandersetzung verdichten sich.

Was sind die Herausforderungen, denen man sich als Fotografin in diesem Genre stellen muss?
Wir sprechen hier von einem sehr großen Feld: künstlerische Fotografie, Dokumentation, Diskurse über Analoges wie Digitales. Ich habe mir immer Berufe gesucht, wo ich nahe an der Kunst sein kann: Während des Studiums habe ich im Tanzquartier Wien gearbeitet, dann sechs Jahre in der Fotogalerie Wien -und seit 2010 leite ich die Schule Friedl Kubelka für künstlerische Fotografie. In diesen vielen Jahren lernte ich natürlich zahlreiche KünstlerInnen und Personen aus dem Kunstbetrieb kennen. Karl Valentin schrieb: »Kunst ist schön, macht aber auch viel Arbeit.« Kunst ist eben auch kontinuierliche Arbeit am Werk, das eigene absolute Interesse zu finden und dieses zu vertiefen.

Wie wichtig und inspirierend ist für Sie der Wissens-und Erfahrungstransfer mit der jüngeren, nachkommenden Generation?
Sehr wichtig und schön! Und er macht auch Spaß.

Welche Fotografen oder Bildwelten haben Sie zu Beginn Ihrer Karriere inspiriert?
Der Begriff Bildwelten ist schön. Die eigenständige Haltung und der Zugang zur Kunst von Friedl Kubelka sind für mich inspirierend -mit welcher Konsequenz und Eigenständigkeit sie ihre Projekte realisiert. Eine wichtige Inspiration ist mir das Werk von Aby Warburg, seine Methode der Zusammenstellung von Bildern und seiner Texte. Die Gespräche und die Auseinandersetzung mit Felicitas Thun-Hohenstein über Körper und Raum sind nach wie vor von großer Bedeutung für mich. Eine erste einprägsame Kunsterinnerung ist ein Ausstellungsbesuch in der Kunsthalle Wien: Nan Goldin präsentierte ihre großformatigen Fotografien sehr eindrucksvoll. Dass Privates politisch ist, ist mir da zum ersten Mal bewusst geworden.

Sie haben auch schon eine Accessoire-Strecke für die DIVA produziert
. Was ist für Sie spannend an der Inszenierung von Mode?

Ich habe eine persönliche Verbindung zur DIVA und schätze die Zeitschrift. Mode interessiert mich sehr, auch unter diesem Aspekt: Kleidung ist eine Hülle oder Verhüllung unseres Körpers. Die Haut ist die erste Hülle, dann kommt die Kleidung und schließlich umgibt uns der Raum beziehungsweise die Architektur. Mode ist Statement und Inszenierung.

Mode als Inspirationsquelle für die Kunst – oder sogar Arbeitsmaterial?
Beides! Die Kleider eines dänischen Labels habe ich immer wieder bewusst für Bildinszenierungen verwendet, um damit Selbstporträts zu machen. Sie dienen mir als Arbeitsmaterial und Ausgangspunkt.

Apropos Arbeitsmaterial: Sie arbeiten aktuell zeitgleich an einigen Projekte, wie bringen Sie Familie und die Arbeit als freie Künstlerin unter einen Hut?
Meine Familie gibt mir ja auch ganz schön viel Energie und Inspiration! Man muss die Projekte gut planen, strukturiert und diszipliniert sein.

Ihre nächsten Projekte?
Aktuell arbeite ich mit der Theaterund Tanzwissenschaftlerin Nicole Haitzinger an einem interdisziplinären Projekt zum Thema »Körper und Religion«. Wir haben dafür Reisen nach Israel und Marokko unternommen, eine Reise nach Mexiko ist in Planung. Die Arbeit besteht aus Fotografien, Filmen, Texten und Objekten zum Thema performative, textile und architektonische Gesten in den Religionen, wie beispielsweise Hände, Teppiche oder Gebetsstätten.

Facts: Wichtige Auslöser in Anja Manfredis Leben

  • Anja Manfredi wurde 1978 in Lienz geboren. Nach einer Ausbildung an der Schule für künstlerische Fotografie unter der Leitung von Friedl Kubelka folgten sechs Jahre an der Akademie der bildenden Künste bei Eva Schlegel.
  • Seit 2010 leitet Anja Manfredi die Schule Friedl Kubelka für künstlerische Fotografie.
  • 2017 wurde sie mit dem »Outstanding Artist Award« für künstlerische Fotografie vom BKA ausgezeichnet, davor, 2010, mit dem Theodor Körner Preis für Wissenschaft und Kunst.
  • Einzelausstellungen hatte Manfredi u. a. in der Galerie Ostlicht, im Museum der Moderne in Salzburg, in der Galerie Momentum, in der Neuen Galerie Graz und vielen internationalen Institutionen
    . Außerdem kuratiert sie Ausstellungen junger Fotokünstler.
    mumok.at


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