Der Lebenslauf des aktuellen DIVA-Covermodels Birte Carolin Sebastian zeugt von Weltoffenheit, einem freien Geist und Klugheit. Gegen Schubladisierung verwehrt sich die vielseitig agierende Schönheit, deren geistreicher Zugang zum Leben mehr als inspirierend ist.
Schönheit als SYNONYM für JUGEND misszuverstehen erscheint mir fatal
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Birte Carolin Sebastian (* 1979)
Lebe lieber ungewöhnlich«, so könnte man das Leitmotiv und Lebensmotto von Birte Carolin Sebastian umschreiben
. Wie sie unterschiedliche Welten – Leidenschaft, Talent und Intellekt -nonchalant vereint, verriet sie im Interview direkt im Anschluss an ein Fotoshooting
. Der DIVA lieh sie nämlich nicht nur ihr Gesicht, sondern teilte mit uns auch ihr Wissen.
Model, Schauspielerin, Journalistin, außerdem haben Sie einen Dr. phil
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. in Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft. Gibt es hier einen gemeinsamen Nenner?
Worte, Texte, Rollen, Themen, Geschichten. All das steckt im Schauspiel, im Journalismus und im Modeln. Wenn ich eine Rolle erarbeite, entdecke ich die Journalistin in mir, die ergründet, hinterfragt. Wenn ich schreibe, begebe ich mich immer auch auf die andere Seite, um sicherzustellen, dass ich ein Thema, einen Menschen, das Gegenüber in möglichst vielen Facetten darstelle. Das Faktische im Journalismus ist auch jedes Mal eine wichtige Herausforderung im Gegensatz zur fiktiven oder ästhetischen Verwandlung.
Ihre Karriere starteten Sie allerdings als Model. Wie fing alles an?
Nach dem Abitur ging ich als Au-pair nach Mailand. Ich wollte unbedingt Italienisch lernen
. Dort wurde ich häufig von Agenten angesprochen. Das war mir unheimlich, ich wusste nicht, für wie seriös ich das halten konnte. Erst als ich ein Interview von Riccardo Gay, dem damals wichtigsten Mailänder Agenturchef, gelesen hatte und mich am nächsten Tag ausgerechnet einer seiner Agenten ansprach, entschloss ich mich, es zu wagen. Ziemlich bald wollte mich auch Ford Models in Paris unter Vertrag nehmen.
Sie haben neben Ihrer Modelkarriere Vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie an der Sorbonne in Paris studiert und an der LMU in München promoviert. Wie ging sich das aus?
Beides sollte in meinem Leben stattfinden. Durch das Modeln, die damit verbundenen Reisen, die ständig wechselnden Einflüsse um mich herum ist es mir gelungen, eine innere Flexibilität zu bewahren, nicht zu verkopft zu werden. Mit meinem Studium der Literatur und Philosophie habe ich mich für meine Leidenschaft entschieden. In Paris ließ sich beides auf beinahe natürliche Art und Weise vereinbaren. Dass ich beides heute immer noch leben darf, überrascht mich manchmal selbst.
Sie schreiben nicht nur regelmäßig für die FAZ, die »Zeit« und die deutsche Vogue, Sie sind auch als Schauspielerin in Filmen wie »Lou Andreas-Salomé -Wie ich dich liebe« zu sehen. Was verbindet die unterschiedlichen Genres?
Schauspiel und Schreiben haben beide mit Text zu tun, auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Vielleicht passt es für mich deshalb so gut zusammen. Als Model stand ich ja oft vor der Kamera, bemerkte aber bald, dass die Filmkamera etwas anderes erforderte als die Fotokamera. Die kleine Geste, das Subtile des Filmschauspiels, das hat mich immer interessiert. Es ist ein Mix aus Handwerk und Lebenserfahrung in allen drei Bereichen.
Wie ist das mit dem Modeln, wenn man älter wird? Der Blick auf die Frau ist immer noch ein männlich dominierter. Wie empfinden Sie das?
Schönheit als Synonym für Jugend misszuverstehen erscheint mir fatal. In jungen Jahren ist man vor allem Projektionsfläche. Frauen um die 40,50,60, die jetzt wieder vermehrt am Laufsteg zu sehen sind, haben ihre eigene Schönheit. Ich finde die Unsichtbarkeit von Frauen ab einem gewissen Alter erschreckend. In meinen Augen braucht es diese Gesichter, Frauen in allen Facetten und in ihrer gesamten Diversität.
Wie stehen Sie in diesem Zusammenhang zur »#MeToo«-Debatte?
Ich bin erleichtert, dass Frauen aufhören, stillzuhalten und Dinge, die inakzeptabel sind, hinzunehmen oder gar zu entschuldigen. Dazu gibt es so vieles zu sagen. Ich habe für die »Zeit Online« darüber geschrieben.
Was beflügelt Ihre Neugierde, hält Ihre Leidenschaft lebendig?
Begegnungen, Gespräche, zwischenmenschliche Gesten, Dinge, die einen zweiten Blick erfordern und sich nicht sofort erschließen, die Ruhe, das Quirlige, ein Buch, ein Song, ein Zufall, die Natur. Die Liebe. Wenn ich es mir genau überlege, sind es oft die kleinen Dinge »along the way«, eine Beobachtung, ein Blick. Ich brauche da nichts Großes.
Schönheit ist keine Frage des Alters. Im Gegenteil: Authentische Frauen und Gesichter, die Lebensgeschichten erzählen, wollen wir sehen. Birte Carolin beim Shooting für die DIVA, abgelichtet von Irina Gavrich.
Birte Carolin brillierte 2013 in “Lou Andreas Salomé” von Cordula Kablitz.
FACTS
- Birte Carolin Sebastian hat Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft sowie Philosophie an der Sorbonne in Paris studiert und an der LMU in München promoviert.
- Parallel dazu hat sie als Model für Helmut Lang, Chanel und Triumph gearbeitet und stand für Editorials des New York Times Magazine, für Elle und Vogue vor der Kamera und tut das heute noch.
- Als Schauspielerin hat sie in dem Arthouse-Movie »Lou Andreas-Salomé« sowie in der Produktion »El Capitán Alatriste« für Arte als einzige deutsche Schauspielerin mitgewirkt.
- Zurzeit lebt sie in Berlin und schreibt für die FAZ, die »Zeit«, Vogue und Icon sowie für das »Die Welt Magazin«.