Über den schmalen Grad zwischen Zitat und Kopie – und warum ausgerechnet Fashion-Bloggerinnen wie Chiara Ferragni und Julie Sariñana das System von Billigkopien unterstützen.
Ein Skandal jagt den nächsten – dabei sind wir nicht überrascht, dass ausgerechnet die Modekette Zara aktuell wieder besonders unter Beschuss steht. Schon in der Vergangenheit hat die spanische Marke, die zum Unternehmen Inditex zählt uns immer wieder kuriose bis traurige Negativ-Schlagzeilen beschert. Von Antisemitismus-Vorwürfen bis hin zu Sweatshop-Skandalen – ein breites Spektrum an Vorwürfen, die von Seiten des Konzerns immer wieder totgeschwiegen werden. Aktuell wird die Originalität der Designs stark angezweifelt und bei genauerer Betrachtung wundert uns das keine Spur. Handelt es sich bei einigen Entwürfen wohl um charmante Zitate, ist bei anderen Modellen die Idee scheinbar ganz dreist abgekupfert.
So erhebt etwa Illustratorin Tuesday Bassen auf Instagram schwere Vorwürfe und will rechtliche Schritte einleiten
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Instagram-Post von Tuesday Bassen
Selbiges könnte auch den neuen Kult-Shop Storets bevorstehen. Der Online-Shop erfreut sich vor allem bei Bloggerinnen wie Julie Sariñana und Emily Luciano größter Beliebtheit – ja auch Chiara Ferragni und sogar DIVA-Favorit Sara Nicole Rossetto sind bekennende Fans und posten oft Looks des US-Stores. Kein Wunder, das Sortiment gleicht dem Kleiderschrank eines It-Girls – nahezu alle It-Pieces der Saison sind in mehrfacher Ausführung vertreten und während die Designer-Variante mit mehreren Hundert Euro zu Buche schlägt, sind die Stücke von Storets selten teurer als 80 Dollar. Kein Wunder also, dass hier wie wild geshoppt wird und sich die europäische Kundschaft schon lange nicht mehr von dem Einfuhr-Zoll abschrecken lässt.
Erschreckend schmal ist dabei der Grad zwischen charmantem Zitat und dreistem Gedanken-Diebstahl. Ein Problem, das die ganze Kreativbranche betrifft und seit langem für Unmut sorgt. In aller Fairness muss gesagt werden, dass natürlich kein Designer das Rad komplett neu erfindet – Inspiration in früheren Kollektionen suchen, Anlehnungen an einen anderen Designer oder eine Stilrichtung einbauen – das alles sind übliche Arbeitspraktiken. So lange diese Vorlage den eigenen Geist beflügelt ist daran auch nichts auszusetzten. Kritisch wird es nur, wenn die Grenze überschritten wird und darunter leiden vor allem Jungdesigner. Im Vergleich zu etablierten Luxusmarken, haben sie oft nicht die finanziellen Mittel um einen Rechtstreit durchzuhalten und so fallen viele Prozesse unter den Tisch
. Umso besser, dass Künstlerinnen wie Tuesday Bassen dagegen mobil machen und für das Thema sensibilisieren – die endgültige Kaufentscheidung liegt dann nämlich bei der Käuferin
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Links, Seidenbluse mit Stickerein von Gucci, um € 980,-, Rechts, Bluse „Ammy Bee Blouse“ von Storets, um $ 91,-
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Links, Oberteil von Ellery, P.a.A., Rechts, das Oberteil „Sheena Turn It On Cold Shoulder Top“von Storets, um $ 64,-.
Links, Runway Look von Louis Vuitton, P.a.A., Rechts, das Kleid „Halterneck Printed Dress“ von Zara, um € 49,95,-.