Die deutsche Textildesignerin Julia Heuer verbindet eine alte japanische Technik mit dem digitalen Zeitalter. So hat sie mit ihrem gleichnamigen Label erfolgreich eine Nische in der Modeindustrie gefunden.
In Paris hat Julia Heuer, die auf einem Hausboot lebt, ihr neues Zuhause gefunden. In ihrem Atelier entstand die komplette Kollektion, mit der sie gerade bei der Berlin Fashion Week große Erfolge feierte. Kein Wunder, denn in einer Welt, in der man in Sachen Mode schon so gut wie alles einmal gesehen hat, bietet sie etwas ganz Neues. Die 34-jährige Deutsche, die ihr Label erst im August 2017 gegründet hat, hat schon während ihrer Studienzeit eine alte japanische Textiltechnik für sich entdeckt und eine Verbindung zur Moderne gefunden, die unglaublich gut aussieht. Mit ihren bunten, kunstvollen Prints machen ihre Stücke auch noch gute Laune.
Was macht Ihre Kollektion so einzigartig?
Ich arbeite bei meinen Kollektionen mit der Shibori-Technik
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. Alle meine Stücke sind handplissiert und entstehen ausschließlich in meinem Atelier. Die Prints sind meistens Digitaldrucke, die ich selbst entwerfe. Manche Teile sind sogar handbemalt.
Wie haben Sie diese Technik für sich entdeckt?
Die Problematik eines Textildesigners liegt ja eigentlich darin, dass man entweder ein Zwischenprodukt liefert oder wirklich maschinenabhängig ist, um etwas zu kreieren. Denn kaum eine textile Technik ist im eigenen Studio realisierbar. Ich mag aber gerne so unmittelbare Techniken, bei denen direkt mit dem Material gearbeitet wird und der Handarbeitsprozess im Mittelpunkt steht. Während meines Studiums zur Textildesignerin an der Kunstakademie in Stuttgart habe ich ein Auslandssemester in Kopenhagen gemacht. Dort habe ich im Jahr 2011 begonnen, mit Shibori zu arbeiten, und es hat mich nie wieder losgelassen.
Können Sie uns die Technik erklären?
Shibori ist eine textile Technik und wird traditionell zum Färben benutzt. Das Plissieren passiert aber im gleichen Prozess. Ich falte den Stoff, binde ihn um ein Rohr ab, dann kommt das Ganze in einen Ofen und wird formfixiert. Man kann das Ergebnis nie voraussagen. Es ist jedes Mal ein Überraschungsmoment dabei, weil sich das Material noch einmal neu entwickelt. Deshalb entwerfe ich für jede Kollektion auch viel mehr Prints, als im Endeffekt verwendet werden, da ich immer erst nach den verschiedenen Plissiertests sehen kann, wie sich ein Druck verhält.
Das Hauptaugenmerk liegt bei Ihnen also beim Material?
Ja, es ist mir am wichtigsten, ein wunderschönes Textil zu haben. Etwas, das qualitativ hochwertig und nicht trendabhängig ist und bei dem man auch sieht, dass da ein spezielles Wissen dahintersteckt.
Wie sieht es mit den Schnitten aus?
Die Schnitte sind einfach gehalten, der Twist liegt beim Label Julia Heuer beim Material. Die Kollektion soll im Alltag getragen werden können. Ich mache keine Haute Couture, keine Abendgarderobe. Mein Ziel ist, dass die Teile eine Simplizität haben und man sie zu verschiedenen Anlässen anziehen kann.
FACTS
- Julia Heuer hat an der Kunstakademie in Stuttgart und an der Designskolen in Kopenhagen studiert.
- Danach war sie sechs Jahre in St
. Gallen bei der Textilfirma Jakob Schlaepfer als Head of Design tätig und entwickelte u. a. Prints für Comme des Garçons, Dior oder Calvin Klein. - 2015 gewann sie den Schweizer »Design Preis«
- 2017 gründete sie ihr Label.
- Julia Heuer lebt und arbeitet in Paris.
KUNSTWERK Jedes von Julia Heuers Stücken ist handgefertigt und einzigartig
. Ihre Affinität zur Kunst ist auch in ihren Kampagnen zu sehen.
DRUCKFRISCH Außergewöhnliche Prints, die auch schon Modehäuser wie Calvin Klein oder Dior für ihre Kollektionen zu schätzen wussten und verwendet haben, sind die Spezialität von Julia Heuer.