Ein märchenhaftes Interieurgeschäft und ein ganz besonderes Restaurant bringen ein Stück Morgenland nach Wien. Man könnte auch sagen, 1001 Nacht um die Ecke – ein Besuch im L’Orient.
Von Flugangst und Zeitnot Geplagte, die von einer Reise in den Orient träumen, können aufatmen. Nicht, dass das Beamen bereits erfunden worden wäre, nein, es geht noch besser, viel besser: Das »L’Orient« in der Alserbachstraße 2 im neunten Wiener Bezirk lediglich ein Geschäft zu nennen wäre weit gefehlt, denn dieser Ort ist ein Ausflug in die zauberhafte Welt des Morgenlands.
Zu verdanken ist das den Gründern des »L’Orient«, Marietta Wanner und Mustapha Khattat, die dieses Reich im November des vergangenen Jahres eröffnet haben. Die beiden verstehen sich als Botschafter der Wohn- und Tajinekultur Marokkos; beide sind ferner Fachleute, wenn es um Farben, Formen und Raumgefühl geht. Geprägt sind ihr Verständnis und ihr Sinn für Ästhetik durch Wurzeln sowie unzählige Aufenthalte in Fès und Marrakesch, wo sie Handwerkern aller Sparten bis heute regelmäßig über die Schulter schauen, wobei auch zahlreiche Kooperationen mit den Menschen vor Ort entstanden. Viele von ihnen zählen längst zu den Freunden des Duos, die immer wieder zu Besuch kommen, um gemeinsam an neuen Objekten zu tüfteln. Bereits seit geraumer Zeit entwickeln Wanner und Khattat Accessoires und Kleinmöbel, die in reiner Handarbeit entstehen.
Besonders stolz sind Marietta und Mustapha auf ihre selbst entworfenen Kleinmöbel, die in reiner Handarbeit entstehen. Spiegel, Tische und Beistelltische in Camel-Bones-Design (siehe Bild oben links) zählen zu den Eyecatchern im Geschäft. Auch Künstler André Heller schätzt den Stil.
Die »L’Orient«-Reisenden finden im Geschäft Tische und Beistelltische, Camel-Bones-Design, Sessel und andere Sitzmöbel, Spiegel, Kommoden und Konsolen, Upcyclingmöbel aus Berberteppichen, Mosaiktische, Fliesen, natürliche Teppiche, Lampen, Laternen und sogar Brunnen. Präsentiert werden weiters arabische Teekannen, Hamam-Zubehör, orientalische Gewürze und allerlei mehr. Das Sortiment ließe sich noch weiter ausführen – dies lässt sich jedoch abkürzen, indem man sich einen wunderbaren Basar vorstellt, denn auch als solcher versteht sich »L’Orient« im weiteren Sinn. Das Team in Wien widmet sich auch ganz individuellen Kundenwünschen, fertigt Sondermodelle aller Art und ist auch in Einrichtungsfragen zur Stelle. Ihr Geschäft verstehen Marietta Wanner und Mustapha Khattat als viel mehr als einen Ort des Einzelhandels – und auch als Kunde sieht man: »L’Orient« ist ein Platz der Begegnung mit Menschen, aber auch mit der faszinierenden orientalischen Kultur. Wer meint, dass zu einem wahrhaftigen Ausflug in den Orient auch das entsprechende Labsal gehört, hat natürlich völlig recht. Deshalb eröffnete das Paar ein Restaurant im zweiten Wiener Bezirk, genauer gesagt in der Rotensterngasse 22.
Dort blubbern wunderbar duftende Eintöpfe in Tongefäßen, während im Ofen Fladenbrot gebacken wird. Die Duftnoten: Zimt, Ingwer, Zitronenschale, karamellisierte Zwiebeln und Kreuzkümmel. Das kulinarische Können hat sich Mustapha Khattat über viele Jahre in seinem alten Heimatland Marokko angeeignet; davon profitieren heute nicht nur die Gäste im Lokal, er gibt sein Wissen auch in Workshops weiter. Spätestens in dem im marokkanischen Stil eingerichteten Lokal vergisst man, dass man tatsächlich in Wien ist – märchenhafte Lichtquellen werfen Arabesken an die Wand und machen den Ausflug in die Welt des Orients perfekt. Es geht aber noch besser: Mittels »L’Orient«-Catering kann man sich das Morgenland sogar nach Hause kommen lassen.