Walk of Fame oder spiritueller Grenzgang – was die Mode bewegt, wer auf der Strecke bleibt und warum einen als stiller Asket im lauten Mailand die Erkenntnis der Saison einholen kann.
Atemlos durch Milano: Die Modewoche läuft auf Hochtouren -im wahrsten Sinne des Wortes, von A wie Armani (Via Bergognone 59 – abgelegen, aber jede Reise wert) nach B wie Bertroni (Via San Spirito 10 – kurios, die legendären Koffertäschchen werden kommende Saison wegen des neuen iPhone entsprechend größer ausfallen) und dann schnell weiter zu C wie Cademartori (Via Monte di Pietà – im Mandarin Oriental, wo die entzückenden Cupcakes keine Wegzehrung, sondern Dekoration für Schuhe und Taschen waren).
Wer den Marathon pünktlich schaffen möchte, verzichtet lieber auf einen Fahrer und beschleunigt das Schritttempo. Mit ausschließlich Google Maps an der Seite war vor allem die Woche in Mailand beinahe meditativ – um nicht zu sagen, eine spirituelle Grenzerfahrung. In sportlicher Hinsicht (bis zu 27,5 Kilometer Rekorddistanz an einem Tag – der Schrittzähler war dem Kreislauf ähnlich: nahe dem Kollaps) und in mentaler (nicht zuletzt dank Saftkur).
Der Nebeneffekt des unermüdlichen Weiterwanderns: Waden wie ein Ex-Fußballer (weshalb eine Hose von Valentino jetzt leider doch nicht meine Belohnung für die sportliche Höchstleistung geworden ist) und noch mehr Zeit, um zu reflektieren – über die Präsentationen, die Kollektionen, die Mode und das System
. Auf dem übrigens noch mehr Druck lastet als auf den Gel-Einlagesohlen (das einzig wirkliche It-Piece während der Fashion Week).
Jede Saison neue, mitreißende Dinge zu kreieren und das im Wettlauf mit der Zeit? Nicht umsonst hat Lagerfeld Designen als Langstreckenlauf bezeichnet. Er muss es ja wissen, schließlich macht er seit 60 Jahren keine Verschnaufpause
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. Dass dabei bei so manchem anderen Designer nicht nur Gold zutage gefördert wird, ist klar, und vielleicht war deshalb in den letzten Saisonen eine gewisse Müdigkeit zu spüren – auch bei den jungen Talenten gab es erste Abnützungserscheinungen (meine Knie können übrigens auch ein Lied davon singen).
Zum Glück ist immer Rettung nahe: Wo streckenweise der Puls der Designer ein wenig gedämpft ist, werden durch Styling wieder Meter gutgemacht. Eine ganze Staffel an Durchstartern von Lotta Volkova bis Thom Murphy hat das Tempo beschleunigt und sich ihren Platz im Spitzenfeld erkämpft.
Während beige Cardigans also noch vor Kurzem als spießig und altbacken eingemottet wurden, sind sie jetzt -lässig über eine Schulter und schräg geknöpft getragen – wieder ein Renner
. Das gilt auch für Oversize-Daunenjacken – je mehr Volumen, desto besser, und am liebsten Off-Shoulder und mit extralangen Ärmeln
. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen – Schluss ist nur bei offenen Schuhbändern aus naheliegenden Gründen. Und nach Ende des Modemonats bleibt neben schmerzenden Füßen vor allem die Erkenntnis: Stil ist mehr denn je eine Frage von Styling und Turnschuhe bleiben auch nächste Saison die klaren Gewinner.